SPD Heidelberg OV-Südwest

Unser Ortsverein trauert um Hedi Remmele, die am 11. Oktober 2010 im Alter von 99 Jahren verstarb. Hedi und ihr Mann Kurt prägten über viele Jahre hinweg das Geschehen in der Weststädter SPD, der beide ab 1956 angehörten. Vor wenigen Jahren durften wir Hedi für ihre 75-jährige Mitgliedschaft in unserer Partei ehren. Wir werden sie immer in unserer Erinnerung behalten. Unseren Angehörigen gilt unser Mitgefühl.

In der Zeit der Weimarer Republik war Hedwig Remmele, geborene Voß, am 1. April 1930 – übrigens im gleichen Jahr wie der spätere Bundeskanzler Willy Brandt – der SPD in Hamburg beigetreten. Für „Hedi“ war dieser Schritt als junge Frau trotz der damals politisch unruhigen Zeiten „etwas ganz Selbstverständliches“, war doch ihr Vater als Mitglied und Funktionär der Baugewerkschaft überzeugter Sozialdemokrat. Die Jahre der NS-Diktatur überstanden Hedwig und ihr Mann Kurt, der der SPD bereits 1928 beigetreten war, relativ glimpflich. Ganz anders Hedwig Remmeles Schwiegervater Adam Remmele: Der aus Schönau-Altneudorf stammende frühere Staatspräsident, Innen- und Kultusminister Badens war für längere Zeit im Konzentrationslager Kieslau bei Bruchsal inhaftiert. Das Ende der politischen Unterdrückung und des Bombenkriegs erlebte Hedi in Niederösterreich – wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ war Kurt Remmele dorthin in einen kriegswichtigen Betrieb zwangsverpflichtet worden. Zunächst nach Hamburg zurückgekehrt, kam die inzwischen vierköpfige Familie dann 1950 nach Heidelberg, wo sie zunächst im Pfaffengrund eine neue Bleibe fand. 1956 zog sie dann in die Weststadt.